Die Giraffe, eine vom Aussterben bedrohte Schönheit der Natur

Giraffe - Giraffen
Giraffen

Die Giraffe (Giraffa camelopardalis) ist das größte an Land lebende Säugetier der Welt. Sie gehört zur Ordnung der Paarhufer. Das bedeutet, dass sie eine gerade Zehenzahl hat. Außerdem zählt die Giraffa camelopardalis zu den Wiederkäuern wie z.B. auch die Rinder, die Schafe, die Ziegen, aber auch die Hirsche, Antilopen und Gazellen.

Giraffen sind unglaubliche Lebewesen, Fabelwesen, denn jedes Tier hat eine ganz einzigartige Musterung, wie der Fingerabdruck bei jedem Menschen.

Merkmale und Körperbau

Wie sieht es aus und was ist das Besondere an diesem Tier?

Giraffen-Männchen, noch Bullen genannt werden bis zu 6 Metern hoch und 4 Metern lang. Sie wiegen bis zu 1600kg. Die Weibchen (Kühe) sind etwas kleiner und leichter. Sowohl die Bullen als auch die Kühe haben je zwei zapfenartige Hörner auf dem Kopf. Diese seltsamen Ausstülpungen werden „Ossikone“ genannt. Bei den Weibchen sind sie dünner und mit mehr Haaren. Bei den Männchen sind sie dicker und mit sehr wenig oder gar keinem Fell. Und wir finden sie bei den Giraffen, weil sie zu den Wiederkäuern gehören.

Im Unterschied aber zu den Gewehen der Hirsche, sind die Hörner der Giraffe permanent vorhanden, obwohl sie keine wichtige Funktion erfüllen. Bei einem Kampf kommen die Hörner nur bedingt zum Einsatz und können den Gegner nicht verletzen. Raubtiere werden mit Schlägen durch die Vorderbeine der Langhälse vertrieben.

Bei manchen Giraffen gibt es sogar vier Hörner-zwei große und direkt dahinter zwei kleine. Einige bezeichnen den Buckel auf der Stirn auch als Horn.

Die Haut hat einen besonderen Geruch, der Insekten und Parasiten abstößt und die dunklen Teile fungieren auch als Thermoregulationssystem.

Giraffen sehen aufgrund ihrer charakteristischen Färbung nicht gerade wie Tarnungsmeister aus, haben aber die perfekte Tarnung für das Leben in der afrikanischen Savanne. Ihre braunen Flecken ähneln Schatten, die vom Sonnenlicht geworfen werden, das durch die Bäume fällt. Das hilft ihnen, sich in die Umgenung einzufügen und sich von Raubtieren zu verstecken.

Braun, dunkelorange, hellbraun und beige sind die Grundfarben des Fells der Giraffen.

Der Kopf ist klein und ziemlich lang und passt irgendwie nicht gut zu dem großen Körper.

Giraffe
Akazien sind köstlich

Zwei kleine Ohren und zwei große braune Augen schmücken noch den Kopf. Die Augen stehen weit auseinander, so dass die Giraffe sehr gut sehen kann und immer um sich herum Wache hält, während sie frisst. Die langen Wimpern haben eine schützende Funktion, nämlich sie schützen die Augen vor der Blendung der Sonne und vor den Dornen der Akazienbäume.

Das Maul dieses Tieres ist am Ende abgerundet. Der Unterkiefer ist mal ziemlich weit links und mal ziemlich rechts. Beim Kauen bewegen Giraffen das Maul seitwärts. Die Lippen sind sehr dick. Sie dienen beim Fressen auch als Schutz, denn viele der Zweige und der Bäume haben scharfe Elemente.

Mit ihren kräftigen und rauen Zähnen zermalmen die Giraffen vegetarische Kost. Die 32 Zähne sind an das pflanzliche Futter angepasst.

Eine interessante Tatsache ist, dass diese Tiere viel Speichel produzieren, der sie vor den Giftstoffen in den Blättern schützt.

Im ganzen Tierreich hat die Giraffe die zweitlängste Zunge nach dem Riesen-Schuppentier. Sie ist so lang wie der Arm eines Erwachsenen und stark genug, nach Gegenständen zu greifen. Die Zungenfarbe ist bläulich und das steht wahrscheinlich mit der intensiven Sonneneinstrahlung im Zusammenhang. Außerdem ist die Zunge so beschaffen, dass sie das Tier beim Fressen vor den Akaziendornen schützt.

Die Giraffen können ihre 50cm lange Zunge zurückrollen, um die Ohren zu putzen oder um die Augen zu reiben. Die sind in der Lage, ihre Zunge in die Nase zu stecken, um Ameisen herauszubekommen.

Das größte Tier der Welt hat den längsten Hals. Biologen sind sich bis heute nicht einig darüber, wie und warum sich in vielen Millionen Jahren der lange Hals herausgebildet hat, das auffälligste Merkmal der Giraffe. Seltsamerweise hat der Hals trotz seiner enormen Länge von etwa zwei Metern nur sieben Wirbel, wie bei den anderen Säugetieren sowie bei den Menschen. Jeder Wirbel erreicht eine Länge von einem viertel Meter. Die Nackenmuskulatur ist sehr kräftig, da sie ein riesiges Gewicht halten muss. Früher war der Hals kürzer. Bei den nächsten Verwandten der Giraffe, bei den Okapis ist der Hals bis heute kurz geworden.

Die Schultern dieser Tiere sind robust, um den langen Hals zu halten.

Die Beine sind sehr lang und dünn, aber unglaublich kräftig. Sie machen die Giraffe zu einem großartigen Läufer. Auf kurzen Distanzen kann eine Geschwindigkeit von 50 – 60km erreichen.

Typisch für Giraffen ist ihr Gang. Sie laufen im sogenannten Passgang. Das bedeutet, dass die Vorder- und Hinterbeine einer Seite gleichzeitig nach vorne bewegt werden. Deswegen haben die einen schaukelnden Gang.

Das Herz wiegt rund 12kg und muss Blut 2,5Meter nach oben zum Gehirn pumpen, wenn das Tier aufrecht steht und 2,5 Meter nach unten, wenn das Tier trinkt. Um den plötzlichen Blutanstieg beim Neigen des Kopfes auszugleichen, ist das Kreislaufsystem der Giraffe mit einem Mechanismus ausgestattet, der einen zu schnellen Blutfluss vom Gehirn zurück zum Herzen verhindert. Außerdem ist das Blut dieses Tieres dicker. Die Blutzellen sind 2mal mehr als die der Menschen.

Der Magen der Giraffe besteht aus 4 Kammern (Netzmagen, Blättermagen, Labmagen, Pansen). Das ist wichtig für den Verdauungsprozess. Das Verdauen passiert in mehreren Schritten. Die Nahrung wird gekaut, erbrochen, dann erneut gekaut und erst dann an den Magen weitergegeben.

Der Schwanz ist 1 Meter lang und gipfelt in einer Locke aus langem dunklem Haar.

Lebensraum

Wo kommen Giraffen vor?

Früher gab es viele Legenden über ein Tier mit kamelähnlichen Hufen, aber mit einer gefleckten Farbe, dass durch die afrikanischen Ebenen wanderte. Nun erkennt jeder in dieser Beschreibung die Bewohnerin der Savanne – die Giraffe.

Vor vielen Jahren war der Lebensraum der Giraffen viel größer. Die Riesen bewohnten fast den ganzen afrikanischen Kontinent. Sie lebten sogar im Nildelta im Ägypten und an der Küste des Mittelmeers. Wissenschaftler behaupten, dass die auch in Marokko vorzufinden waren.

Der Lebensraum ist heute erheblich reduziert worden. Und dies geschah aus zwei Gründen. Erstens wurden viele Tiere durch den Menschen vernichtet und zweitens war der natürliche Lebensraum zerstört.

Heute bewohnen diese Tiere nur einen kleinen Teil des Territoriums des ehemaligen Verbreitungsgebiets und die meisten leben in Schutzgebieten von Nationalparks. Die sind eins von den wenigen Tieren, die sich in Gefangenschaft wohlfühlen und regelmäßig Nachwuchs gebären.

Heutzutage leben die Bewohner der Savanne in Herden vor allem in Süd- und Ostafrika. Männchen bevorzugen Gebiete, die dichter mit Wäldern bewachsen sind und Weibchen mit Jungen bevorzugen flache Gebiete.

Arten

Derzeit gibt es 4 Arten. Alle unterscheiden sich im Fellmuster und in der Farbe und der Form der Flecken.

Giraffenarten werden unterteilt in:

  • Massai-Giraffe (Kenianische Art) – das ist die berühmteste und die größte Giraffe mit den dunkelsten Flecken aller Giraffen. Die leben in Kenia, Tansania uns Sambia.
  • Netzgiraffe (netzartige Art) kommt in Äthiopien und Somalia vor und ist mit weißem Netz auf braunem Hintergrund.
  • Nördliche Giraffe ist in mehreren Ländern West-, Zentral- und Ostafrikas vorzufinden und kennzeichnet sich dadurch, dass sie keine Flecken an den Unterschenkeln hat.
  • Südliche Art, auch bekannt als Zweihörnige Giraffe beheimatet Südafrika und hat sternförmige Flecken, die den gesamten Körper bedecken.

Zu den modernen Unterarten gehören: Nubische-, Westafrikanische-, Südafrikanische-, Luangwa-, Kordofan-, Angolanische-, Ugandinische-Giraffe u.a.

Lebenserwartung

In freier Wildbahn leben Giraffen durchschnittlich 25 Jahre, aber in Zoos und in Reservaten können sie bis zu 30 Jahren alt werden. Eine weibliche Giraffe aus einem russischen Zoo ist sogar mit 35 Jahren gestorben, was fast unvorstellbar war.

Welche Tiere sind Feinde für die Giraffe und mit welchen Tieren ist sie befreundet?

Eine ausgewachsene Giraffe hat im Prinzip fast keine gefährlichen Feinde, die ihr etwas Schaden zufügen können. Nur die jungen und kranken Giraffen können durch Raubtiere wie z.B. Löwen, Hyänen, Leoparden, Geparden und Krokodile an Wasserstellen gefährdet sein. Giraffen sind besonders anfällig für Löwen, wenn sie sich hinlegen, auf dem Boden nach Nahrung suchen oder trinken. Zwischen 50 und 75 % der Giraffen können nicht länger als 12 Monate leben.

Die Überlebenschancen erhöhen sich mehr je weniger die Giraffe schläft, denn ein schlafendes Tier kann leicht Opfer von Raubtieren werden.

Giraffen leben fast ohne Schlaf, unter allen Säugetieren haben sie dafür den geringsten Bedarf. Diese Tiere schlafen im Durchschnitt nicht mehr als 2 Stunden pro Tag. Aber manchmal reicht es für sie, ein Nickerchen und 10 Minuten zu machen. 

Die Giraffe ruht sich im Stehen oder auch im Liegen. Sie döst in den Ruhezeiten oder befindet sich meistens im Halbschlaf. So kann sie sofort auf ungewöhnliche Geräusche reagieren.

Zur Verteidigung verwendet die Giraffe ihre Vorderbeine, deren Schlag in der Lage ist, den Schädel eines Raubtiers zu durchbrechen, unabhängig von seiner Geschwindigkeit und Stärke. Der lange und muskulöse Hals ist auch ein gutes Schutzmittel gegen mögliche Feinde.

Viel schlimmer für die Giraffen sind Insekten wie Flöhe Zecken, die immer versuchen, sich auf dem Körper des Riesen niederzulassen. Zu ihrer Rettung kommen Vögel, zum Beispiel Stare, die ihre Haut reinigen. Der Ochsenspecht, ein anderer kleiner Vogel ist mit der Giraffe gut befreundet, denn er befreit die Giraffenhaut von Zecken. Andere Freunde von der Giraffe sind Zebras, Strauße und Antilopen, die neben ihr grasen.

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Fortpflanzung von Giraffen

Geschlechtsreife

Die Giraffen werden im Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Die Schwangerschaft bei den Weibchen kann im vierten Lebensjahr eintreten. Männchen werden im Alter von etwa dreieinhalb Jahren geschlechtsreif, aber bis zum Alter von sieben Jahren sind sie noch nicht stark genug, um sich mit anderen erwachsenen Männchen zu kämpfen.

Die Fortpflanzung bei den Giraffen ist typisch für nicht territoriale Huftiere. Die brüten das ganze Jahr über und Babys werden das ganze Jahr über geboren, aber die Geburten können in verschiedenen Gebieten zu unterschiedlichen Zeiten ihren Höhepunkt erreichen, wobei die meisten Empfängnisse während der Regenzeit stattfinden.

Schwangerschaft

Bei einer weiblichen Giraffe dauert die Brunst einen Tag und tritt alle zwei Wochen auf. Die Schwangerschaft dauert 420 bis 468 Tage (14-14,5 Monate). Das Intervall zwischen der Geburt von Jungen überschreitet normalerweise 17 bis 20 Monate nicht. So kann eine „Kuh“ in ihrem Leben etwa zehn Babys zur Welt bringen, wenn sie alle 18 Monate bis zu einem Alter von mindestens 20 Jahren ein Baby zur Welt bringt.

Baby-Giraffe
Baby

Geburt

Etwa einen Monat vor der Geburt sind die Brustwarzen angeschwollen und die Milch beginnt aus ihnen herauszukommen. Die Sakralmuskeln über dem Schwanz entspannen sich. Normalerweise lassen sich die ersten Kontraktionen eine Woche vor der Entbindung beobachten. Manche Giraffenkühe eilen vor der Geburt unruhig umher, andere legen sich auf den Boden. Die meisten fressen sehr wenig. Das baby kommt mit den Vorderbeinen nach vorne. Während der Wehen bleibt die Mutter mit gespreizten Hinterbeinen im Stehen und streckt beim Pressen den Hals nach vorne. Der gesamte Geburtsvorgang dauert bis zwei Stunden. Das Giraffenbaby beginnt sein Leben, indem es aus beträchtlicher Höhe fällt. In den meisten Fällen kommt nur ein Baby auf die Welt und sehr selten gibt es Zwillinge.

Es sind nur wenige Fälle unkomplizierter Geburten von Zwillingen bekannt. Schwangerschaften mit zwei Jungtieren in Gefangenschaft enden häufig mit Fehlgeburten oder Totgeburten.

Entwicklung

Ein Neugeborenes ist etwa 1,7m groß und wiegt 45kg bis 70kg. Das Kalb steht normalerweise 20 Minuten bis eine Stunde nach der Geburt auf. Bei normaler Entwicklung beginnt das Kalb anderthalb Stunden, nachdem es auf die Beine gekommen ist, am Euter seiner Mutter zu saugen. Das Jungtier lernt innerhalb von vier Monaten die Nahrung zu kauen, trinkt aber weiterhin Muttermilch bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Die kleinen Giraffen bleiben bei ihrer Mutter, bis sie etwa sechzehn Monate alt sind. Sie wachsen blitzschnell mit 0,3cm pro Tag.

Mutter-Kalb-Beziehung

In der ersten Woche nach der Geburt zieht sich die Mutter mit dem Jungen zurück, vermeidet keinen Kontakt mit den anderen Giraffen und schützt das Baby wachsam vor Raubtieren. Nach etwa einer Woche können sich die neugeboren Jungen in der Kinderkrippe aufhalten, während ihre Mütter auf der Nahrungssuche sind. Hier sind sie vor Fressfeinden geschützt und besser auf das Leben in der Savanne vorbereitet. Die Kleinen lernen mit anderen Giraffen auskommen. Wenn ihre Mütter zurückkommen, lecken sie ihre Babys und bleiben in der Nacht bei ihnen. Im Alter von 3-4 Monaten beginnen die Jungen, ihre Mütter für längere Zeit zu begleiten.

Mit sechs Monaten bleibt das Kalb ständig bei der Mutter. Die Mutter-Kind-Bindung ist stark und beide können fast zwei Jahre nach der Geburt untrennbar bleiben.

Kommunikation unter Giraffen

Der größte Teil der Kommunikation zwischen den Giraffen erfolgt durch Laute. Im Prinzip sind sie außergewöhnlich leise, aber von Zeit zu Zeit erzeugen sie unterschiedliche Geräusche, wie z.B. Schnarchen, Muhen, Stöhnen, Zischen oder Gurgeln. Wenn sie hungrig sind, grunzen sie. Das Männchen hustet bei der Paarung und die Giraffenbabys meckern.

Die Laute, die von einem dieser Tiere produziert werden können, liegen unter 20Hz und sind für die Menschen zu tief, denn wir sind in der Lage, Töne im Frequenzbereich zwischen 20Hz und 20000Hz wahrzunehmen. Solche Laute aber erzeugen auch andere Tiere. Elefanten und Blauwale kommen ebenfalls teilweise zu diesem Frequenzbereich.

Die kommunizieren auch miteinander, wenn sie die Häse aneinander reiben oder wenn sie ihre Schwänze freundlich bewegen.

Ernährung

Der friedliche Riese ernährt sich vegetarisch. Dank ihres langen Halses und der langen Beine gelangen Giraffen an ihr Lieblingsfutter, die Akazienblätter. Sie verbringen von 16 bis 20 Stunden täglich beschäftigt mit Fressen.

Giraffen können mehr als 100 Pflanzenarten fressen. Sie verzehren aber kein Gras. Während der Trockenzeit konzentrieren sie sich an Orten, an denen immergrüne Pflanzen sind. Während der Regenzeit gibt es viel grünes Laub und die Giraffen fressen dann mehr Laub, Strauchtriebe und Kletterpflanzen.

Die Langhälse können bis zu 70kg Nahrung verschlingen. Dies ist eine große Menge an Lebensmitteln, deren Beschaffung viel Zeit in Anspruch nimmt. Also sie verbringt die meiste Zeit mit Fressen. In Zeiten des Hungers reicht einer Giraffe nur 7 kg Nahrung. Es ist merkwürdig, dass man durch die Art und Weise, wie die fressen, das Geschlecht des Tieres aus der Ferne bestimmen kann. Die Männchen fressen hauptsächlich sehr hohe Blätter, während sie ihren Hals stark strecken und ihre Köpfe zurückwerfen. Weibchen fressen Blätter, die auf der Höhe ihres Körpers wachsen, so dass sie normalerweise ihren Hals leicht senken.

Das aufgenommene Futter muss mehrfach wieder hochgewürgt werden, um es weiter zerkaut und damit zerkleinert zu werden. Das ist ein zeitaufwendiger Prozess.

Wasserbedarf

Giraffen sind relativ wenig von offenen Gewässern abhängig, denn sie nehmen viel Wasser über die Nahrung auf. Frische Blätter enthalten beispielsweise mindestens 60 % Wasser. Wenn Wasser aber zur Verfügung steht, können sie je nach der Lufttemperatur etwa 7, 5 Liter pro Tag trinken.

Die Trinkmethode ist sehr interessant. Die müssen beim Trinken oder beim Aufheben der Nahrung vom Boden ihre Vorderbeine weit spreizen. In Ausnahmefällen beugen die ihre Beine an den Kniegelenken oder knien auf den Vorderbeinen.

Lebensstil und Sozialverhalten

Die Bewohner der Savanne leben in Herden von ungefähr 30 Individuen. Solche Herden bestehen aus Verwandten und einzelnen Giraffen, die in die Herde aufgenommen werden. Für jedes Tier besteht die Möglichkeit, die Herde zu verlassen. Eine Herde kann sowohl aus Tieren unterschiedlichen Geschlechts als auch aus Individuen gleichen Geschlechts bestehen. Auf der Suche nach Nahrung kann eine Herde bis zu 100 Quadratmetern zurücklegen. Oft sieht man sie mit Antilopen- oder Zebraherden sich zu bewegen.

Von mehr als 800m Entfernung kann die Giraffe einen möglichen Feind erkennen, denn dieses Tier hat ein hervorragendes Seh- und Hörvermögen und das wäre für alle Tiere aus der Herde von Vorteil.

Die Hierarchie und das Sozialverhalten der Giraffen in der Herde sind noch nicht vollständig verstanden. Obwohl die keinen Hauptanführer haben, haben ältere und stärkere Männchen einen Vorteil gegenüber anderen. Auch in Herden, in denen es nur Weibchen gibt, wird die Führung vom ältesten Weibchen übernommen. 

Eine Gruppe von Giraffen, die stillstehen und in eine Richtung schauen ist normalerweise ein sicheres Zeichen dafür, dass sich irgendwo in der Nähe ein Raubtier befindet. Bei Gefahr rennt das Jungtier zur Mutter und versteckt sich unter ihrem Bauch, wobei es sein Kopf in Richtung der Angstquelle dreht. Der Mutter ist es daher möglich, das angreifende Raubtier mit ihren Vorderbeinen zu schlagen. Die können sogar wie Kühe mit ihren Hinterbeinen zur Seite schlagen. Das wichtigste Schutzmittel ist aber nicht der Tritt, sondern die ständige Wachsamkeit.

Der Kampf zwischen zwei männlichen Giraffen im Zusammenhang mit ihrem sexuellen Verhalten ist sehr interessant, denn die Bullen stehen nicht gegeneinander wie Rehe, Antilopen oder Raubkatzen, sondern normalerweise nebeneinander oder wie zwei angespannte Pferde mit den Köpfen in die gleiche Richtung. Alle paar Minuten wirft einer von ihnen abrupt den Kopf zum anderen. Er antwortet mit demselben harmlosen Schlag. Der Gewinner darf sich mit dem attraktiven Weibchen paaren und wird 15 Monate später Vater.

Erste Kämpfe, bei denen einer der Teilnehmer verletzt werden kann, sind selten. Der Besiegte wird aus dem Revier nicht vertrieben. Sobald klar ist, wer stärker ist, können sich die Giraffen sogar anfreunden. Manchmal fangen sie an, sich gegenseitig die Hälse zu reiben und grasen friedlich weiter zusammen.

Paarungsverhalten

Die Paarungszeit für Giraffen ist von Juli bis September.

Sie haben 4 Phasen des Paarungsverhaltens. Die erste Phase ist die Annährungsphase. Das Männchen erkundet die Genitalien des Weibchens und reibt seinen Kopf an ihren Hüften und ihrem Hinterleib. Das Männchen leckt an ihrem Schwanz und will das Weibchen so zum Urinieren bringen. Er legt den Kopf schief und fängt etwas Urin mit dem Maul auf. Stellt das Männchen fest, dass der Urin läufig ist, beginnt die zweite Phase-die Demonstrationsphase.

Das Männchen hebt seinen Hals und will noch größer aussehen, um das Weibchen beeindrucken zu können. Das Weibchen aber reagiert nicht und ignoriert das Männchen. Dann beginnt die dritte Phase, die Verfolgungsphase, indem das Männchen dem Weibchen folgt und ihren Kopf mehrmals sanft berührt. Wenn sie antwortet, beginnt die vierte Phase. Das ist eigentlich die Begattung(Kopulation).

Das Weibchen nimmt eine geeignete Position ein. Das Männchen steigt dann auf und führt einen Ejakulationsstoß aus, der das Weibchen nach vorne drückt und den Paarungsprozess beendet. Ein Brunstweibchen kann das Interesse von vielen Männchen wecken, aber die meisten Paarungen finden mit einem der größten Männchen statt.

Die Giraffe, eine vom Aussterben bedrohte Schönheit der Natur – Schlussworte

Die Giraffe ist ein einzigartiges Säugetier, das sich durch Anmut auszeichnet. Giraffen sind große pflanzenfressende Säugetiere.

Der friedliche Riese fasziniert Tiere und Menschen. Durch den langen Hals, die auffälligen muskulösen Beine, die wunderschöne Fellmusterung und das große Körpergewicht wirkt die Giraffe beeindruckend.

Diese besonders schönen Tiere sind mächtig, stark und robust, aber auch neugierig und nicht gefährlich. Die sind immer auf der Hut und helfen anderen Tieren, denn der lange Hals ist wie ein Aufsichtsturm, er merkt die potenziellen Feinde von weitem.

Giraffen sind ausgesprochen gutmütige und friedliebende Tiere. Sie sind konfliktlos und sogar freundlich zu den Menschen (trotzdem sollte man bei Tieren immer vorsichtig sein und mit allem rechnen) . Leider nimmt die Population der Giraffen in freier Wildbahn ständig ab. Zwischen 1985 und 2015 ist die Giraffenpopulation um 40 % gesunken. In Afrika wird Giraffenfleisch als Delikatesse verkauft und die werden wegen verschiedener Körperteile gehandelt. Außerdem besteht der Irrglauben, dass das Rückenmark eine heilende Wirkung hat. Das Aussterben dieses Tieres liegt ausdrücklich in der Hand des Menschen.

Zurzeit stehen die im Roten Buch und sie sind leider als gefährdet eingestuft. Am meisten Giraffen gibt es noch im Serengeti-Nationalpark in Tansania an der Ostküste Afrikas. Am 21.Juni – das ist der längste Tag des Jahres wird der Welt-Giraffen-Tag gefeiert. Dieser Feiertag findet seit 2014 statt und soll ins Bewusstsein rufen, dass die Riesen der afrikanischen Savanne bedroht sind. Effektive Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich. Jeder Mensch kann etwas Gutes tun, indem er sich an diesem Tag beteiligt. Auf diese Weise können wir dieses wunderbare Tier besser schützen und uns weiterhin an der Einzigartigkeit dieser schönen Geschöpfe erfreuen.

Als das mächtigere und fähigere Geschöpf auf der Erde – der Mensch – liegt es schließlich an uns, uns um sie zu kümmern und diese Geschenke von Mutter Natur zu retten. Wenn wir nicht handeln, könnte es sein, dass wir vor unseren Augen ein weiteres wunderbares Geschöpf verlieren.

Baby-Giraffe
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